4.2.17

Kiki Manders im St. Spiritus Greifswald am 4.4.2017


Kaum zu glauben, dass dies die Vorstellung eines Debütalbums war: „Love is yours is mine“. Kiki Manders, die wohl u.a. auch bei Theo Blackmann studiert hat – das hört man! -  singt virtuos. Sie überrascht immer wieder mit ihren phantasievollen Scat-Gesang. Schöne Kompositionen, tolle Arrangements. Ihre Stimme, die Leichtigkeit, mit der sie zu improvisieren scheint, die experimentellen Elemente, der zuweilen glasklare Klang, das alles beeindruckt. Sie nutzt ihre Stimme in guter Jazztradition als Instrument und kann locker gegen eine elektrische Gitarre, einem elektrischen Bass und ein Schlagzeug ansingen. Ihre stimmliche Brillanz, Wärme und Lebendigkeit ist toll. In einem besonders intensiven Moment des Konzerts klang sie wie eine Mischung aus Ella Fitzgerald und Hafer Youssef, aber eben zugleich vollkommen eigen.

Die sie begleitenden Musiker des Abends überzeugten durch einfühlsames, perfekt aufeinander abgestimmtes Spiel, die Gitarrenläufe von Philipp Bämswig erinnerten bisweilen fast an Rock-Riffs, aber auf unnachahmliche Weise jazzig. Und wann hat man je so einen melancholischen E-Bass gehört Jonathan Ihlenfeld-Cuniado, eine solche fast schon schwebende elektrische Gitarre und ein so einfühlsames Schlagzeugspiel (Bernd Oezsevim) wie bei dem einzigen französischen Stück des Abends „Avec le temps“? Kiki Manders Interpretation dieses Stücks von Léo Ferret war sehr, sehr berührend. Das ist vielleicht das Bemerkenswerteste an ihrer Musik: Sie wirkt absolut authtentisch, aufrichtig, sie singt mit absuoluter Konzentration und der Gesang scheint vor irgendwo tief innen zu kommen. In einem besondres intensiven, innigen Moment klang sie wie eine Mischung aus Ella Fitzgerald und Dhafer Youssef, aber eben auch vollkommen eigen. Vielleicht wird sie noch mehr in diese Richtung gehen? Schön wäre es. Diese Sängerin mit ihrer Band hat, so glauben wir sagen zu können, Zukunft.

Kiki Manders, Gesang Texte, Kompositon
Philipp Bämswig elektrische Gitarre
Jonathan Ihlenfeld-Cuniado: elektrischer Bass
Bernd Oezsevim: Schlagzeug
 

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13.4.13

Jazz im koeppen

Total volles(koeppen) haus, nur noch stehplätze

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Jazz in Greifswald, Mira Falk Quartett

Wer heute Lust auf Musik hat: das Quartett derBerliner Sängerin Mira Falk (Gesang, Glockenspiel) mit Kristján Martinsson (Piano, Akkordeon), Pat Cleaver (Kontrabass) und Efraim Schulz-Wackerbarth (Schlagzeug) tritt heute abend im Koeppen auf. Der Infotext von Jazz in Greifswald klingt spannend: "spielerische Eigenkompositionen" und "erfinderische Arrangements aus Stücken von Tom Waits und Benjamin Britten" werden Mira Falk zugeschrieben. Und als verspielt bis meditativ wird die Musik des Quartetts angekündigt. Wir sind gespannt.

Das Mira Falk Quartett, heute abend, Samstag, 13. April 2013, 21:00 Uhr, leider, möchte man sagen, wieder im Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4/5, Greifswald, Eintritt: 10 & 6 Euro
(leider: die Konzerte, früher meist  in der Medienwerkstatt, waren dort sehr viel angenehmer. Natürlich lieben wir das Koeppenhaus, aber als Konzertort ist der Raum viel zu klein. Die Musik, statt im Raum zu schweben, knallt für gewöhnlich so laut in die Ohren, dass der Genuss auf der Strecke bleibt - und wir fragen, ist das angemessen für Jazz? Aber gut, vielleicht, vielleicht wird es heute abend anders. Wir hoffen aufs Meditative)

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13.12.12

jazz in greifswald

Heute abend gibt's mal wieder Jazz in Greifswald, Koeppenhaus 21.00 Uhr. Benjamin Weidekamp (Klarinette, Altsaxophon, Bassklarinette), Derek Shirley (Bass),  John Schröder (Schlagzeug). Infos bei Jazz in Greifswald. Dort ist auch eine Hörprobe zu finden. Die macht totale Lust hinzugehen und sich das anzuhören. Ein warmer Sound für einen kalten Abend!

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24.9.11

Karen Bach Trio in Greifswald


Dieses Konzert darf ein Jazz-Fan nicht versäumen. Es stimmt, was auf dem Plakat steht: Musik, die glücklich macht. Großartiger Jazz! Zum Davonfliegen. Karen Bach ist eine wunderbare, dynamische Jazz-Pianistin, die gemeinsam mit den beiden anderen Musikern des Trios (Erik Olevik E-Bass, Erik Laustsen, Schlagzeug) die Ohren und Herzen verzaubert.
Der Titel des heutigen Abends in der Medienwerkstatt Greifswald: Visual Reality. Karen Hemmingsen Visuals kennen wir noch nicht - man kann gespannt sein.

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1.5.10

druck_maschinen_jazz im speicher stralsund

zur zeit läuft im speicher am katharinenberg das druckfest - jede menge interessante events. musik, ein textticker mit "arbeits"-statements von festbesuchern und freunden des hauses, vorträge, eine ausstellung (schulkinder zum thema arbeit, tolle exponate), ein papiertheater, drucken in der werkstatt, eine ideenwerkstatt auch, musik.
gestern ein absolutes highlight: maschinen_jazz mit den musikern wieland möller (DE, dr., perc., und Lukas Akuña (ARG, guitar, electr., toys, voc.) aus rotterdam. die beiden sind phantastische jazz-avantgarde-musiker, die mit improvisationen aus maschinenmusik (gestern druckmaschinenmusik), percussion, toys, elektronischen sounds und gitarre absolut spannende und im eigentlichen sinn zeitgenössische musik machen.
special guests bei diesem konzert waren die dichterinnen von tEXTRAbatt. sounds and voices, könnte man sagen, musik-geräusch-stimm-improvisation mit spontanen texten.
heute abend gibt's Industry zu hören, die sich irgendwo zwischen Klassik, Punk und Neuer Musik bewegen sollen.

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15.4.10

Spoom 2. Set


Koeppenhaus HGW - das war ein spannendes Konzert, vor allem die Kapriolen des Schlagzeugers (Christian Lillinger), der mit seinen Stöcken um sich warf und sie ab und zu wie andere Maschen fallen ließ - sehr kreativ dieses Spiel, ganz großartig auch der Bass (Jonas Westergaard aus Kopenhagen) , die siebenseitige Gitarre (Ronny Graupe) verspielt und manchmal sehr sehr sanft. Man ist versucht zu sagen: stop and go jazz, was manchmal verwirrt, keine klare Linie also, dafür immer wieder überraschende Turns. Allerdings hat man einige Zeit gebraucht, um in diese Art von Musik einzutauchen. Und ein bisschen weniger Brüche wären vielleicht auch nicht schlecht.
Am Schönsten, unserer Meinung nach, das nordische Winterstück .... zum Davontreiben - wie die Schneeflocken (was im Übrigen auch ein Thema beim letzten tEXTRAbatt war, das würde nicht schlecht zusammenpassen). Die Zugabe - improvisiert wie es schien - war phantastisch. Der mit dem Bogen gestrichene Bass, der Gitarrensoundteppich, und was dieser Schlagzeuger mit den Becken, Trommeln, Glöckchen und sonstigem Zubehör anstellt, ist wirklich sehens- und hörenswert. Was uns an das Uli Kempendorff Quartett (in dem Ronny Graupe auch mitspielt, wenn uns die Erinnerung nicht trügt) erinnert und den wirklich unschlagbaren Schlagzeuger, über den wir nie eine Rezension geschrieben haben, obwohl wir es immer wollten, aber das ist jetzt wieder ein anderes Thema.

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Veranstaltungen HGW: Musik oder Wort

Heute abend gibt's Jazz im Koeppen (Spoom D/K) und im Hörsaal 5 im Audimax eine Diskussionsrunde zum Militäreinsatz in Afghanistan. Wir können also dem politischen Gewissen folgen oder der Musiklust. Am schönsten, blausten aller Tage.

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9.4.10

QUARTz: öffentliche Probe in der Medienwerkstatt HGW

Gerade sind die Aufnahmen des 1. Sets zu Ende - kurze Pause - bisher schon mindestens zwei Höhepunkte. Das dritte Stück mit seinem minimalistischen Anfang und Schluss, phantastisch, die spielen so gut, so harmonisch zusammen, dass man's kaum glaubt - und dann noch der trockene kuhglockenrythmus;)
Mads la Cour Langelund (Trompete/ Flügelhorn), Frederik Vedersø (Gitarre) spielen toll zusammen, Andreas Lang (Bass) und Kasper Tom Christiansen (Schlagzeug) wie gewohnt mit ihren treibenden Rhythmen, aber auch so soften Tönen, dass wir staunen. So kennen wir sie ja gar nicht! Die Trompete gleitet von Ton zu Ton, die Gitarre spielt Töne wie Wasserwellen, teils melancholisch, seeeehr soft, SOFTQUARTz gewissermaßen aber schon gibt's ein paar chaotischere Einsprengsel: wie wir es gewohnt sind, wir können also aufatmen, es sind noch die Alten! Das Stück Achtung: heißes Chaos, wie wir es mögen, abrupte Rythmus- und Tempowechsel, so endet das erste Set.
Die Kombination von diesem freejazzigen Stil und den Passagen, in dem alle vier perfekt miteinander im selben Rhythmus spielen ist toll!
Gleich geht's weiter mit den Aufnahmen, diese CD wird man unbesehen kaufen können.
Wer noch nicht da ist und in der Nähe wohnt, sollte jetzt gleich in die Medienwerkstatt kommen.

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6.3.10

blitzender trompetenjazz

auf dem marktplatz von greifswald blitzen die klänge - ein quartett, das fröhlichen, wenn auch etwas poppigen jazz spielt, fast nur bläser, wer eine dosis guter laune braucht, sollte da hin, solange der himmel blau ist ..

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22.1.10

Uni Bigband Jazz

Schön ist aber auch das herrliche Lautchaos, sind die angespielten Stücke ( war das eben ein sehr originelles, frisches Take Five? nein muss was anderes sein), die Trompetenklänge in der Pause, die Saxophontöne, ein multicolores Blasen, wenn man so sagen darf, wenn die Band wie eben jetzt im Off spielt. Toll!

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Uni Big Band Semesterabschlusskonzert

So voll hat man die Medienwerkstatt selten (oder nie?) gesehen: Soeben gibt die
Uni Big Band Greifswald unter der Leitung von Hendryk Wörlitz ihr Semesterabschlusskonzert. In der Hitze des Saals erklingen fetzige Sounds, auch mal cooler Jazz, (ja, auch eine Bigband kann das, so wie es sich anhört!) , und groovende Rhythmen, wie man so schön sagt. Hinzugehen braucht, wer bis jetzt noch nicht da ist, allerdings nicht mehr. In den Saal geht nicht mal mehr ein Hering ...

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14.9.09

The Stoner: Jazz in Greifswald

Ein sanfter Anfang, Tamburin und Flügel ... ein Hineingleiten in das Konzert dieses Abends. Mit einem knalligen Stück gingen The Stoner in die Pause. Und dazwischen: diese Band muss man für ihre lyrischen, zarten Passagen lieben, für die Dialoge zwischen Flügel (Jonas Östholm) und Schlagzeug (Jon Fält), zwischen Piano und Saxophon (Nils Berg, auch Querflöte), zwischen Saxophon und Bass (Nils Ölmedal).
Der Übergang zwischen den Stücken war im ersten Teil so fließend, dass man es als einziges komplexes Stück hören konnte, wenn man wollte. Eine Musik voller Überraschungen, Brüche, zugleich melodisch, rhytmisch. Besonders schön der Flügel, sehr konzentriertes, intensives und zugleich sparsames Spiel, in manchen Stücken fast an minimal music erinnernd.
Vielleicht könnte man sich wünschen, dass sie noch öfter alle zusammenfinden, aber vielleicht ist das eine antiquierte Jazz-Erwartung.
Diese Musik braucht offene Ohren!
Gleich geht es weiter, wir sind gespannt auf das zweite Set, das heute noch in der Medienwerkstatt in der Bahnhofstr. 50 gespielt wird.

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Jazzkonzert: :The Stoner (Schweden)



Medienwerkstatt Greifswald

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6.11.08

Lorenz Hargassner Quartett: Zweites Set

Ja nun, wer nach dem vorherigen Posting und seinen Bemerkungen zum soften, milden Jazz in die Medienwerkstat gekommen ist, der glaubte sich wahrscheinlich in der falschen Veranstaltung, denn das zweite Set begann mit einem Feuer- und Pfefferstück, freejazzig, "verfranst", toll, ob das noch dasselbe Quartett ist wie eben, fragt man sich und genießt das umwerfend lebendige Stück, die temporeichen Pianoläufe, das mäandernde Saxophon, den groovigen Bass, das wilde Schlagzeug, Harmonie im vermeintlichen Chaos, alles ist auch hier, wenn auch nicht so offensichtlich, perfekt aufeinander abgestimmt. Im zweiten Set hören wir endlich den treibenden Rhythmus, der Jazz so mitreißend macht. Wir verstehen: Das erste Set war das behutsame Vorspiel. Bestechend die Leichtigkeit und Schnelligkeit, mit der das Piano tonperlt, den Pianisten reißt es vom Hocker, die ZuhörerInnen auch (im Geist). Und dieses Saxophon! Umwerfend.
Im zweiten Stück wieder die Rückkehr zur leicht und schön fließenden Harmonie (das Stück für den Vater), zum Abschweben, dann das Stück für die Nichte (ein Familienmensch der Herr Hargassner), das mit seinem lebhaften, treibenden Rhythmus und seinen sich ineinander schlingenden Melodiefolgen Freude macht, auch den Musikern wie man merkt, wenn der Frontman zur Seite tritt, wird einem bewusst, WIE präzise und temporeich Pinao, Bass und Schlagzeug zusammenspielen; aber wenn dann das Saxophon zurückkommt, ist zu spüren, dass es mit seiner Wärme alles zusammenhält. Mittendrin "Tanti anni primo" (oder so ähnlich, kein Familienstück und das einzige Stück, das nicht von Hargassner war), das in seiner zeitlosen Schönheit tief berührt, auch wenn man sich ab und an fragt, ob Piazolla je tatsächlich so melodisch, sanft und harmonisch klang ... und dann verliert sich die Spur des Gedächtnisses in treibenden, groovenden Rhythmen, in freejazzigen, wilden Passagen, in perlenden und warm fließenden Melodien ... blühener Dschungeljazz möchte man sagen ... die jungen Musiker, deren alte Stücke grade mal ein Jahr alt sind, überzeugten im zweiten Set durch ihr präzises, temporeiches und intensives Spiel, und nicht zuletzt durch ihre Spielfreude. Und wann hat man je so ein warmes, sich in die Töne hineinschmiegendes Saxophon, so eine sanft gespielte Klarinette gehört? Wir sind gespannt, was von diesem Quartett noch kommt!
Wie immer, können Worte die Musik nicht beschreiben - aber vielleicht Lust machen, demnächst wieder ins Jazzkonzert zu gehen.


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Lorenz Hargassner Quartett in der Medienwerkstatt Greifswald

Wen die warmen, filigranen Töne des Saxophpons von Lorenz Hargassner noch nicht in die Medienwerkstatt gelockt haben - der hat jetzt noch die Chance hinzugehen zu diesem Abend für Freunde des soften, harmonischen Jazz. Man hört hier förmlich die Schmetterlinge fliegen: Lullaby for passers-bye, lauscht dem etwas lebhafteren "Collage"-Zusammenspiel zwischen Hargassner, Elmar Braß (Piano), Roland Fidelius (Bass) und Paul Kaiser (Schlagzeug), der die meiste Zeit einfühlsamen Rhythmus macht, manchmal aber eine Spur zu viel reinhaut (das unziemliche Sprachniveau sei der Bloggerin verziehen). Die Interaktion zwischen den Musikern ist jedenfalls aufs Harmonischste verflochten. Ein bisschen zu harmonisch, zu soft vielleicht manchmal, aber schöner Jazz für einen schönen Abend. In den schnellen Läufen und der wunderbar leichten Zwiesprache mit dem Piano klingt bei "First September" wirklich die Freude auf, die Hargassner über seine kleine Tochter empfinden mag, wie er sagt.
Die eben zugehört habende und hier schreibende Bloggerin glaubt einen Teil des in Musik umgesetzten, meditativen Sudoku zu erahnen, schweigt aber lieber wegen der möglichen Entlarvung, überhaupt nichts verstanden zu haben. Nichtsdestotrotz: Das Lorenz Hargassner Quartett ist empfehlenswert für einen schönen Ausklang des Tages.

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