31.10.08

Renga 3

ausgesetzt lichtnah
tierspuren in frostschritten -
folg ihren schatten

tills vidare översättning:

utstängt ljusnära
skönja djurspår i froststeg -
följ deras skuggor

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28.10.08

talking to the trees: Óscar Tulio Lizcano

making poems and
talking to the trees: the only
way to survive

Nach ganzen acht Jahren in der Gewalt der kolumbianischen Guerilla-Gruppe Farc konnte der 62-jährige frühere Kongressabgeordnete Óscar Tulio Lizcano fliehen. Zusammen mit seinem bisherigen Bewacher, der ihn (unter)stützte, schlug er sich bis zu den Armee-Einheiten durch, die im Dschungel stationiert waren.
Acht Jahre wurde er isoliert festgehalten, es wurde ihm nicht einmal erlaubt, mit seinen Bewachern zu reden. Anrührend ist, was er sagte, als man ihn fragte, wie er durchgehalten habe.
Er sagte, er habe den Bäumen Namen gegeben und ihnen Unterricht in Politik und Geschichte erteilt. Das habe ihn aufrecht gehalten, das und die tägliche Nachricht von seiner Frau. Und die Gedichte, die er ihr geschrieben habe.

Die Bäume und die Worte haben ihm geholfen, das Martyrium im Dschungel zu überstehen. Und ein Guerillero, der aus seiner Organisation desertiert ist. Und wahrscheinlich auch das Schweigegebot gebrochen hat.

Es ist eine bewegende Vorstellung, wie Óscar Tulio Lizcano zu den Bäumen spricht. Wie er im Dschungel Gedichte schreibt. Wie er die Nachrichten aus der fernen Welt liest, zu der er einmal gehörte. Wie er dank der Sprache überlebt.

Ostseeherbst



Sandhaiku



atmen im rhythmus der wellen ...

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Meerhaiku lesen


die leute mit den füßen

Meerhaiku 28.10.08


Blätter wiegen sich (in lubmin) ...

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27.10.08

Open mic im koeppen


Mehr hörer als leser.

Renga 3

ausgesetzt lichtnah
tierspuren in frostschritten -
folg ihren schatten

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24.10.08

Clemens meyer


Im koeppenhaus

Lyrikmeisterschaft MV: Odile Endres

Gelesen bei der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008
2. Preis der Jury, 3. Publikumspreis


Der Pommersche Puls
pocht langsam
durch die Herzwände

im Gleichmaß gleiten die
Tage auf luftigen Kufen

schlagen selten
Pirouetten die bringen
die Luft zum Glitzern

schnell weggeweht vom Wind
schnell Wolkenduft überm Meer

Worte verirren sich selten
in die Straßen dafür blüht
Lächeln auf den Wänden

manchmal

die Zeit hat sich ein Nest
gebaut in den Zweigen der
ältesten Weide

wo sie ungestört ruht
keiner rüttelt am Stamm

die Nächte streichen still
um die orangnen Laternen

der Mond: der einzige
Freund für Fremde

stumm kreuzen Träume
auf dem Fluss

gehn nicht an Land da
wird ihnen das Schweben
schwer

es ist wie es ist
sagen die Backsteine
der Kirchen

und irgendwo draußen
schließt sich der Kreis

© Odile Endres 2006
hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Autorin


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Dancing Sarah Cane - Teatr Bretoncaffe


Mittwoch, 22.Oktober im TaP, Theater Vorpommern
Teatr Bretoncaffe aus Warschau

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15 Jahre TANZTENDENZEN Greifswald

Den Hauptakteuren samt zahlreichen und „eingeweihten“ Besuchern im großen Saal des Soziokulturellen Zentrums St. Spiritus – im Ambiente der rückblickenden Fotoausstellung war es festlich zumute: 15 Jahre TANZTENDENZEN in Greifswald! Ulf Demski, Senator für Kultur, zeigte sich stolz über dieses renommierte und zugleich avantgardistische Festival, aus dem viele mittlerweile international bekannte Tanz- und Choreographiepersönlichkeiten hervorgegangen sind. Sabrina Sadowska, Kuratorin und Ballettmeisterin des Theater Vorpommern, schilderte ihre Juryerfahrungen, auch dieses Jahr zusammen mit dem Gründungs- und Kuratoriumsteam Brigitte Schöpf, Sozio-kulturelles Zentrum St. Spiritus, Frau Renate Schönebeck, Hebebühne e.V. und Ralf Dörnen, dem Ballettdirektor des Theater Vorpommern. Aus einer Fülle von über 300 Bewerbungen kristallisierten sich am Ende zwanzig „TANZTENDENZEN “-Kandidaten heraus – und ab hier wird diskutiert und verhandelt, die „Tendenz“ ermittelt. In diesem Jahr ist es an mediale Vernetzung mit der Literatur. Zum Eröffnungsvortrag war die Mitbegründerin des einzigen und einzigartigen Tanzfestivals im Nordosten der Republik Sigrid Gareis aus Wien angereist. Mittlerweile selbst Gründungsintendantin des Tanzquartier Wien entfaltete sie mit viel Charme und ein wenig Wehmut kompetent eine Geschichte des zeitgenössischen Tanzes und der TANZTENDENZEN in der Hansestadt seit 1996. Die Öffnung des Zeitgenössischen Tanzes für politische und soziale Inhalte, nach Osteuropa, auf alle Kontinente hin, Videotanz, Konzepttanz, Souveränität, gute Ausbildung, Offenheit und Unverbrauchtheit der Tänzer – das zeichnet heute dieses junge Kunstmedium aus. Und in der europäischen Tanzszene, so Sigrid Gareis ist das Ballett Vorpommern als Medium der TANZTENDENZEN in Greifswald zu einer anerkannten Größe geworden; Die Welt schaut auf diese Stadt.


Zwei herausragende Videoproduktionen präsentieren sich noch täglich bis 24.10.08 in St. Spiritus und am Abschlussabend,dem 25.10.08 dann im Theater Foyer: „May You Live In Interesting Times“ ist eine eindringliche Video-Tanz-Installation von Christian Ubl. Im „porösen Klima“ des Ineinandergreifens von Raum und Zeit entwickelt der Choreograph aus Frankreich/Österreich eine fast bedrückende Choreografie der „Körperzeitlichkeit“,- ein Performer als physischer Sensor von Zeit.
„Lostbox“, eine Video- Tanzperformance von Marie Goeminne aus den Niederlanden wurde aus der Faszination für das Menschliche geboren: Das Körperliche als surrealistische Form, - was geschieht darin, in Gedanken, in Gefühlen? Lostbox ist die Suche nach der Beziehung zwischen verbaler und nonverbaler Sprache”, sagt die Künstlerin. Die zweite Haut des Körpers ist ein Gedicht in Fragmenten auf die Glasscheibe vor der Box geschrieben, hinter der der kopflose Körper in absoluter Selbstbezogenheit agiert . Um 20.30 ging es im „TaP“ des Theater Vorpommern weiter. In dem Duo, “Couple Like“ (Deutschlandpremiere ) des belgischen Duos Kwaad Bloed entfaltete sich die Unersättlichkeit der Berührungssuche eines verliebten Paares hin zum faszinierenden und zugleich die Lachmuskeln streichelnden Abenteuer. Die Einladung ging auch an die Zuschauer, in die allmählich entstehende Welt von Vertrauen, Reibung, Zärtlichkeit einzutauchen, sich fesseln zu lassen von einer schier unendlichen Fülle an Nähevariationen – Intimität öffentlich gemacht. Eine der interessantesten Tendenzen diesjähriger Performance- und Tanzkunst ist die Einbindung ins Literarische als Leitmedium und Motiv des Tanzes in vielen Facetten: in Poesie, Drama, Kinderbuch oder philosophischen Text. Am 22.10. gab es im TaP großes Kontrastprogramm. Der Petit Prince in dem Stück Forty three Sunsets nach Antoine de Saint-Exupéry von VerTeDance/Prag war märchenhaft harmonisch: getanzte Kontemplation in der Wüste, kindlich weit sinnig entfaltete Möglichkeiten der Bewegung angesichts der Lichtgezeiten im All. Die versierte Tänzerin und Choreographin Tereza Ondrova verstand es auf unspektakuläre Weise, die artistischen Bewegungsabläufe des 10-jährigen Partners David Kràlik so zu lenken, dass die Harmonie von Bewegung, Licht, Bühnenbild und Akustik nahezu vollkommen war. Dancing Sarah Kane vom Teatr Bretoncaffe aus Warschau – das war existenzielle Performance zweier Paare, die ein schier unersättliches Spektrum an gestörten Paarbeziehungen, Abhängigkeiten, versäumten Nähen und grausamen Entfernungen entfalteten. Vorwegnahme eines einsamen Sterbens an Kontakt – und Liebesentzug, Augenblicksglück und Zerstörung - aneinandergenäht.




In der TanZZeiT wurde einen Tag später ein Gedicht nach Einar Bragi bei Maya Lipsker aus Israel zum Rahmen der Choreographie.:
Während die Erde schläft
Eingehüllt in weißes Fell,
Schreitet eine heitere Wärme fort
Mit dem Frühlingstraum in ihren Adern
Ich höre nicht ihr Gemurmel
Jedoch verspüre es im Blut
Das unhörbare Omen
Einer grünen Nadel unter dem Schnee.


NordReichNord 54°5’, 13°23’ ”ist ein rasantes Stück von Samuel Mathieu, Frankreich über den Geist angenommener Kräfte und Illusionen, ist ein klarer und zugleich dunkler Versuch, das durch Vernunft Erhellte zu würdigen, ihm auch im Schatten Kraft zu verleihen. Die Befindlichkeiten und Möglichkeiten der Tänzer sind aktiver Bestandteil des Projektes – vorausgegangen war eine intensive Spurensuche mit jedem der Tänzer. Die Bedingung der Möglichkeit von Kommunikation deckt sich bei Mathieu mit ihrer verdichteten Vermittlung in der Performance.

Am Abschlussabend gastierte das phantastische POGO-ensemble (Köln) mit einem Peter Bichsel-Stück – Literatur ist Animation, Medium und Erweiterung der Tanzperformance – Lautmalerei! Die Rhythmik der Autorstimme ist Medium für Atmosphäre und Bewegungsfarbe der phantastischen Tänzer. Für mich das beste Stück der Tanztendenzen, da erweiterten sich die Medien Tanz, Literatur, Rhythmik, künstlerische Performance und Aesstehtik gegenseitig! In der nachfolgenden Performance D'eux Sens von Abou Legraa (Frankreich), ebenfalls am Abschlussabend, gingen die (populär interpretierte) Musik der Sufis, die Lyrik des persischen Mathematikers (die man nicht verstand, da wäre ein kleines Übersetzungsblatt oder ein Textlichtbild vonnöten gewesen), Dichters und Philosophen Omar Khayyàn und der Tanz eine leider höchst sentimentale, mystisch überhöhte Symbiose ein doch das Solo von Raffaella Galdi aus Italien brachte nahezu minimalistisch Text-, Körper- und Tanzsprache zur Deckung: Ein Körper – immer in Bewegung, selbst im Innehalten – der Tanz-und Aktionsraum wurde mit dem ganzen Körper abgetastet, ausgelotet. Mit Leichtigkeit durchmass er den Raum zwischen zwei Punkten, probierte den Raum aus, tanzte mit dem Raum –wurde zum Instrument des Raumes.


Zwei Mal ging der zeitgenössische Tanz während der TANZTENDENZEN „outdoor“: „Trajets de Vie“-Geschichten von ex nihilo (Frankreich) suchten am Freitag ab 10 Uhr ihre Bühne auf der Straße, auf Parkbänken, setzten sich die Protagonisten in dieser Deutschlandpremiere der Öffentlichkeit und auch einer Anzeige bei der Polizei durch empörte Bürger aus. Der öffentliche Raum als verletzbarer Arbeitsraum. Realität und Fiktion fließen hier ineinander. Da ist der Versuch, eine Bindung herzustellen zu dem öffentlichen Leben auf der Straße, dem Platz, zu den Gegenständen, staunenden oder irritierten Menschen. Die Stadt wird plötzlich zum sehr privaten Ort und wir sind Voyeure. Die Akteure durchquerten mit ihren überraschenden Aktionen und Animationen den Spannungsbogen zwischen Autistik und Exhibitionismus.
Ebenfalls am Freitag gastierten TANZTENDENZEN zum ersten Mal im Pommerschen Landesmuseum - mit der kanadischen Compagnie konditionpluriel fand sich die Performerin in einer Versuchsanordnung vor, deren Regeln die Besucher zu bestimmen schienen. Ein sicherer kausaler Zusammenhang zwischen den Publikumsmanipulationen und den Reaktionen der elektronisch vernetzten Akteurin vor einer lichtflirrenden Leinwand war aber nicht festzumachen. Das haptische, Berühren und Berührtwerden, entfaltete nur scheinbar ein Wechselspiel zwischen Beziehungsnähe – und Ferne, eine menschliche Versuchsanordnung, die keine Sekunde ohne Bewegung war. Ein Performance-Envirement.
Das diesjährige Festival entfaltete ein unerschöpfliches Repertoire an gegenwärtigen und künftigen TANZTENDENZEN.. - das Performance -und Tanzfestival des Nordostens in Greifswald, auf das man für 2009 schon absolut gespannt sein kann.


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Japanischer Holzschnitt

Japanischer Holzschnitt

Kosmische Vögel
flügellose Aufsteiger,
kosmische Vögel, Geschöpfe
zwischen zwei
Atemzügen, Sänger
der eiskalten, der eisalten Stille,
kosmische Vögel, Mosaiken
aus Dunst

Kosmische Vögel,
meine Auflösungen gleiten
an euren Flügen entlang
meiner Panik

Nicht einmal Aufwind
hat uns geweckt.
Meinen einsamen, singenden Mond,
gefiedert und weiß,
hat der Tiger gerissen.

Mein kleiner Tiger,
Geschöpf meines komischen Denkens,
entwichen dem Lügenverstand,
als sei nicht Kunst das Motiv.

© Angelika Janz

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20.10.08

Herbstgold


Heute ganz umsonst

15.10.08

Blog Action Day: Armut

wir sammeln blattgold
es mag helfen im winter
der sozialreform

(Variante eines Haiku von 2004 von Odile Endres)

14.10.08

Gast bei der Lyrikmeisterschaft MV: crauss

crauss war im kulturellen Teil nach der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008 der eingeladene Gast (gemeinsam mit klavki).
Hier ein Ausschnitt aus seiner Lesung, mit schönen Wortbildern ...


da wussten wir plötzlich: alle dachten an die queenie.
das schweigen war eingebrochen in unsere kapsel wie eine drohung,
die jedem happy end zugrunde liegt. die worte kamen, verstreute haine
in den fliegenden feldern, nur sporadisch wieder, zögernd, und erst
als wir beinah schon da waren, das meer nur ein paar sätze weit, hatten
wir uns erholt vom schreck und die schweren gedanken unter kontrolle


© crauss
aus dem Buch "alles über Ruth"
hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors

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13.10.08

Lyrikmeisterschaft MV. Gast: klavki

Als Gast bei der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008 trat, zusammen mit crauss, klavki auf.

Hier klavkis wunderbares:

Neulich

Neulich, als wir zusammen die Welt schrumpften,
sagtest du: erweitern wir die Wörterbücher!
Und wir nahmen die Buchstaben von Feuer,
sagtest du: wir sind nur ein Geräusch
unter unsere Haut genäht
und ich
bin nur ein Zitat in deinem Kopf.
Neulich, beim Weltschrumpfen,
kam das Unendliche herein,
und fragte: wann wollt ihr das alles nachholen:
das Versäumte?
Habt ihr die Schnur nicht gesehen?
Sie ziehen den Himmel weg.
Und wir?
Wir wurden zu Windjägern,
nachdem wir die Welt schrumpften,
zu Schattengreifern,
denn unsere Buchstaben reichten nicht mehr aus,
für die immergleichen Fragen.


Neulich, nach dem Weltschrumpfen,
sagtest du: mein Geist ist ein Magen,
alles Gerade lügt und der Teufel ist nur Haut
und ich träume wieder
von meiner ersten Liebe, sagtest du
vielleicht ist ja wirklich unter allen Masken
das "ich" die beste
sagtest du, neulich...


© klavki
hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors

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Meerhaiku: ein paar Worte

Zwischendurch ein paar Worte zu den Meerhaiku: Sie sind lebendige, spontane Performance.
Die flüchtigen Haiku werden in den Sand am Meeressaum geschrieben und bald verwischt von Wind und Meer. Sie sind nur dort zu finden - am Ostsee- oder Boddenstrand, häufig in Lubmin - und werden sonst nirgends schriftlich fixiert.
Sobald das Haiku geschrieben ist, geht eine Aufnahme mit einem Detail ans Ostseeblog. Die Bildunterschrift buchstabiert meist den Anfang des Haiku. Vollständige Lektüre nur am Strand möglich!

Also nix wie ans Meer zum Lesen!

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Meerhaiku 13.10.08 nr 2


Teerosenlicht auf dem meerspiegel ,..

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Meerhaiku 13.10.08


Im weißen licht des herbsts... (Lubmin strand)

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grüner spiegel


seelenfänger der bäume - im glanz des herbsts

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10.10.08

Lyrikmeisterschaft MV: Anja Gebhardt

Gelesen bei der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008

Bin Künstler

Bin Künstler – ich darf das.
Darf Schmerzen zufügen,
darf betrügen.
Darf leben, wie es mir gefällt,
was schert mich bitte der Rest der Welt?!
Darf mich empören,
darf belehren
und nach außen kehren,
was andere nach innen leeren.
Bin Künstler – bin genial,
habe meinen ganz eigenen Stil,
und ob man mich so
oder ganz anders will,
ist mir total egal.

Ihr könnt mich nämlich
gar nicht hassen,
denn letztlich
vermag nur ich zu fassen,
was ihr zwar spürt,
was euch berührt,
was ihr vermisst
und was allein
durch meine Künstlerlist
Gestalt annimmt und so
für euch verfügbar ist.
Wenn euch mein Ego noch so schmerzt,
bin doch ich es der beherzt
mit dem Unfassbaren ringt
gar manche Nacht
in Form es zwingt
und fassbar macht.

© Anja Gebhardt
hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Autorin

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9.10.08

Schwedisch-Deutsches Renga-Projekt

Zur Zeit entsteht im Osteeblog allmählich ein deutsch-schwedisches Renga: ein Kasen, das mehrere AutorInnen zusammen schreiben, in der Reihenfolge: Odile Endres (Deutschland), Therese Granwald (Schweden), Angelika Janz (Deutschland), Silke Peters (Deutschland),
Niklas Törnlund (Schweden).
Dank Madlen, die alle Verse jeweils in die andere Sprache übersetzt, können wir alle in unserer Muttersprache schreiben.
Wer will, kann also dem Renga - mit viel Geduld - beim Wachsen zuschauen ;)

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Lyrikmeisterschaft MV: Silvio Witt

Gelesen bei der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008
3. Preis der Jury, 2. Publikumspreis

berlinfahrt


kaputter bahnsteig
schlange im schweiß
kurzer zug – galoppierende zeit
regionalexpress dreizehndreißig
klimatisiert
randplatz mit einblick
frau irritiert
breite hüfte an meiner schulter
großer trolli auf kleiner fahrt
ankunft verzögert sich
willkommen in berlin hauptbahnhof
zirka acht minuten fußweg
shopping trauma mit gleisen
orientierung fatal
s-bahn eins und weg
die-dü-die, rumtata
lärm an der spree
gekappte verbindung
handy am ohr
gebaute gleichgültigkeit
hipp hipp hurra
bloß zurück
selbe prozedur
entkommen zwecklos
wohin fährt er nur?

© Silvio Witt
Entstanden 2. Juli 2008
hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors





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Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern Fortsetzung

Ab jetzt bringen wir wieder in lockerer Folge Gedichte der TeilnehmerInnen an der Meisterschaft im September. Vor einiger Zeit war "Alter Mann in Rio" von Carlo Ihde hier zu lesen. Jetzt geht es gleich weiter mit Silvio Witt (3. Preis).

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Renga 2 - Waki

Rummen saknar konturer
vattenskadade gränser

Übersetzung:
Räume ohne Konturen
wassergeschädigte Grenzen

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8.10.08

Blog Action Day

Es naht der Blog Action Day Poverty 2008 ... "If you have a blog, podcast or videocast, you can commit your blog or website to participate in Blog Action Day.

From August 15th to October 15th bloggers are asked to register to participate so we can track how many blogs will be involved, as well as their approximate audience size.

On October 15th participating blogs will put up a post, video or podcast about poverty. You may also wish to donate the day’s ad revenue to a poverty-related charity.

We ask bloggers to try to keep their posting related to their regular blog topic so that posts are individual, suited to their audience and look at the issue in many different lights."
(Blog Action Day)

Renga 2 - Waki

Rummen saknar konturer
vattenskadade gränser

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7.10.08

Tier und mensch


Jagen das letzte warme blau

Meerhaiku 071008


Im federkiel / des meeres

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