29.11.09

Deutscher sonntag



27.11.09

Renga 31

rasande grenar
rasslande fönsterrutor
gråskalad svartnatt
(therese)


vorläufige Übersetzung:
wütende äste
rasselnde fensterscheiben
grauschattierte schwarznacht

(von mahlin und madlen)

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23.11.09

Poesiefrühstück mit Angelika Janz in Klempenow

Wir berichteten gestern live von Klempenow, aber das Internet hat uns im Stich gelassen und das Foto ist nie angekommen. Wird nachgereicht.
Ein Poesiefrühstück ist vielleicht die schönste Art, einen Sonntagvormittag zuzubringen. Erst mal gemütlich Kaffee trinken und essen im wunderschönen Burgambiente und dann Gedichte hören.
Angelika Janz ist eine wunderbare Text-Performerin. Ihre dichterisches Werk besticht einerseits durch seine Kontinuität, andererseits durch immer neues Experiment. Die Texte, die sie am Sonntagmorgen las, waren sehr dicht, intensiv, auf ein Wesentliches reduziert, das sich nach und nach erschließt. Gedichte mit vielen Ebenen, die schon beim ersten und zweiten Hören eine starke Wirkung haben und berühren. In die Gedichte in ihrer schriftlichen Form einzutauchen, bringt neue Entdeckungen; das ist beispielsweise möglich im Poetenladen oder bei einem langen Blick in eines ihrer Bücher. Angelika Janz ist bekannt für ihre Fragment-Texte, ja für ihre Fragment-Poetologie.
Durch ihre starke Präsenz war die Lesung für die ZuhhörerInnen ein intensives Hörerlebnis.
So sollten alle Sonntage sein.

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21.11.09

Polenmarkt: Jazz-Konzert Marcin & Bartlomiej Brat Oles

Das Konzert dre Zwillingsbrüder im Café Koeppen war/ist fulminant, auch wenn man es nicht in der ersten oder zweiten Reihe genießen sollte. Der Anfang war sehr lyrisch, phantasievoller, zeitgenössischer Jazz mit minimalistischen Anklängen. Kontrabass und Schlagzeug, ein ungewöhnliches Duo, eine außergewöhnliche Art der Improvisation. Am Anfang glaubte man den Wind zu hören oder sonst eine Naturerscheinung, womöglich sogar irgendwo „da draußen“, einfach toll, schräg, der Kontrabass (Marcin Oles), mit dem Bogen gestrichen, erinnerte in manchen Momenten fast an elektronische Musik, dann wieder klang er geradezu wie eine Pferdekopfgeige, im nächsten Moment wieder so, wie man den Jazz-Kontrabass kennt. Faszinierend, eindringlich und dissonant, ja bewegend.
Bartlomiej Brat Oles (Schlagzeug) spielte fast mit der Energie eines Paolo Ventaccia, mit einem unheimlichen Tempo an den Becken (rechte Hand), während er mit den Füßen und der linken Hand weitere Kunststücke vollbrachte. Was sich die Zuhörerin gewünscht hätte: ab und an mehr vom minimalistischen Stil des Kontrabassisten, und mehr Soli des Kontrabassisten.
Die geballte Energie des Schlagzeugers war beeindruckend, sein Spiel war auch sehr differenziert, phantasievoll, aber der hier Schreibenden fällt jetzt der Klischee-Satz ein: Weniger wäre mehr gewesen, wenigstens ab und zu. Das Publikum applaudierte begeistert, es erging wohl nicht allen so, nur den mit den zarten Ohren. Ist also alles subjektive Geschmackssache. Es kann nicht bestritten werden, dass innovative Virtuosen am Werk waren.
Wie es nach der Pause weiterging, können wir nicht berichten, da eben die Ohren eine Pause brauchten. Wir nehmen gerne anders lautende Kommentare (vor allem von Leuten, die sich mit Jaz wirklich auskennen) entgegen. Genossen hat die hier Schreibende dieses Konzert mit all seinen klanglichen und rhythmischen Überraschungen allemal.
Ein fulminanter Auftakt zum Polenmarkt! Also nix wie hin zu den nächsten Veranstaltungen.

Polenmarkt 2009, Eröffnung

Der Polenmarkt 2009 ist eröffnet. Viele schöne Reden, Prosa, Lyrik und Dialog. Alles da. Das literarische Café im Koeppenahus war voll besetzt, die ukrainische Schriftstellerin/Übersetzerin/Journalistin Natalia Sniadanko und der polnische Lyriker und Übersetzer Jakub Ekier waren interessante Gesprächspartner, die auch auf komplizierte Fragen eine Antwort fanden. Es war viel von Grenzen die Rede, von sichtbaren, von unsichtbaren, ob die aber auch in der gelesenen Literatur zu finden waren, lässt sich aus ZuschauerInnensicht nicht leicht beantworten. Auch an Kafka waren die Moderatoren (Prof. Wöll, der eine sehr entspannte Einführung machte, sowie Roman Dubasevych, beide Slawistik/Ukrainistik) sehr interessiert, weil sowohl Jakub Ekier als auch Natalia Sniadanko Kafka übersetzt haben, der eine den Prozess, die andere das Schloss. Beide entdeckten beim Übersetzen den Humor bei Kafka, so dass wir uns jetzt dessen Romane noch einmal vornehmen werden, da uns der Humor bei der schon länger zurückliegenden Lektüre irgendwie entgangen war.
Natalia Sniadanko bemerkte, dass die Globalisierung in punkto Literatur sich unter Umständen eher nachteilig auswirke, weil sich auch die Schreibstile immer mehr anglichen und es immer schwieriger werde, das Besondere zu finden. Muss man mal drüber nachdenken.
Interessant waren die Einblicke oder muss man sagen das Einhören in Natalia Sniadankos neuen Roman, die sehr eindrückliche Schilderung der Schlachtzeremonie, wenn man so sagen darf, in einer an diese Dinge gewöhnten Familie wird man nicht so schnell vergessen. Jakub Ekier las seine Gedichte in der deutschen Übersetzung, sodann auf Polnisch, auch für nicht Polnisch-Sprechende immer ein wunderschönes Hörerlebnis. Dass die polnische Sprache von Manchen als „ ewiger Herbst“ (oder so ähnlich) bezeichnet werde, erwähnte er, bevor er begann zu lesen, ein sehr treffendes Klang-Bild. Dass seine Gedichte als haikuverwandt empfunden wurden, schien ihm nicht zu behagen. Dennoch ist es gerade das Reduzierte, Konzentrierte, was seine Gedichte, zumindest beim ersten Hören, auszeichnet.

Ein gelungener Einstieg in die polnische und ukrainische Kultur/Literatur zum Beginn des Polenmarkts. Und gleich geht's weiter mit dem Eröffnungskonzert.

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18.11.09

Renga 31

rasande grenar
rasslande fönsterrutor
gråskalad svartnatt



/Therese Granwald

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15.11.09

Schreckfilm, Geisterbahn
wechseln ab mit Traumbildern.
Kind kam wie der Wind!

Bärenmutter brüllt.
Welche Sorte kleiner Bär?
Ein perfekter pojk*!

Twenty-four-seven -
Milchhahn, an diesem schweren,
hängt's Leben allein.

Zeit - wo gehst du hin?
Unsichtbar und heimlich weg?
Morgen ist er groß.


*schwed. "pojk" = dt. "Junge"

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4.11.09

Renga 30

die gelben pappellinien:
sind stille sentinellen

preliminär översättning:
de gula poppellinjer:
är stilla sentineller

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3.11.09

renga 30

die gelben pappellinien:
sind stille sentinellen

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