Liquid Light
So warm der Jazz-Abend mit dem Adam Pieronczyk Trio war, so kühl war der heutige im Pommerschen Landesmuseum. Kühl in jedem Sinne: der als Konzertsaal deklarierte und verglaste Zwischengang kühl, die anwesenden Menschen kühl, die Musik ... gewissermaßen zeitgenössisch kühl, dennoch interessant, wie die Abende mit dem Ensemble Controverse es immer sind. Auch heute, immer noch Polenmarkt in Greifswald.
Die Musik kritisch zu würdigen, das müssen Berufenere als ich leisten. Vertonte Sprache heute, vielleicht deshalb mir so befremdlich. Nicht die Musik der Sprache wurde eingefangen scheint mir, sondern eine eigene Musik daraus gemacht.Wie Rilke wohl die Vertonung seiner ersten Elegie gefallen hätte? Seltsam fern von der Erde und von der Sprache schien die Musik Myron Silberstein, zeitlos, schwer zugänglich. Mehr will ich dazu nicht schreiben. Ichhoffe irgendwie in diesem Augenblick, dass nie jemand meine Gedichte vertonen wird .
Birger Petersen hingegen, mit seiner Überschreibung (requiem), erdnäher. Vielleicht weil er die alte Musik in die neue Zeit transportiert hat. Wie erklärte: ein altes, einst von einem Schüler (Molinet) als Requiem für seinen musikalischen Lehrer komponiertes Stück, immer wieder von Schülern, deren Lehrer starben, zum Angedenken der Lehrer neu arrangiert übertragen komponiert. Man müsste mehr von der alten und der zeitgenössischen Musik verstehen, um solche Kompositionen schätzen zu können.
Liquid Lights aber nun. Von der anwesenden Komponistin und Perkussionistin Marta Ptaszynska.
Liquid Light,ebenfalls eine Vertonung,von Gedichten der amerikanischen Dichterin Modene Duffy. Ein Liederzyklus für Mezzosopran, Klavier und Schlagzeug.
Und nicht zu glauben: man hörte die (Klang)Farben und das Licht, das Marta Ptaszynska in Modene Duffys Gedichten gefunden hat.
Man bemerkt selbst als Hobby-Hörerin die Liebe der Komponistin zu den Percussioninstrumenten, die Klangfarben zum Piano und zu der warmen Stimme (mit einem wunderbaren Timbre) der Mezzosopranistin hinzu malen. Da war alles drin, Wind und Farbe und Sterne und Meer und Licht. Unglaublich, man hörte die Mondstrahlen tanzen!
Es soll sich bei den Gedichten von Duffy um einen Gedichtzyklus handeln; bei jedem der vier Gedichte soll eine Farbpalette vorherrschen: vom dunklen Blau und Grün des Meeres, über den blassen lavendelfarbigen Glanz des Mondlichts und die rosa Töne einer Muschel bis hin zum leuchtenden Orange und Rot vonBlumen. Sagte die Komponistin. Schade, schade nur, dass kein einziger Artikel im Internet einen Link die Gedichte von Modene Duffy setzt, sie sind einfach nirgends im Web zu finden, so lange ich auch gesucht habe.
Na ja, ich hab sie ja wenigstens vertont gehört, die Worte rauschen aber zu schnell dahin!
Wer mehr wissen will, lese die professionelle Analyse von Prof. Dr. Maria Anna Harley, Los Angeles , die sagt, Liquid Light sei ein "originäres Beispiel für dreifache "Intertextualität", da hier Malerei, Poesie und Musik zusammenkommen".
Noch interessanter ist der Newsletter des Polish Music Reference CenterNewsletter (May 1999, Vol. 5, no. )
Da steht zum Beispiel: "Ptaszyńska unusual ability of hearing harmonic elements of the music (e.g. perfect fifths are "blue-green") and percussive timbres (e.g. the triangle sounds "sky-blue") differs from her precedessors described in literature of the subject (Skryabin, Rimsky-Korsakov, Messiaen). While experiencing an idiosyncratic set of harmonic colors she also hears/sees percussive textures and timbres as different hues seen "inwardly" upon hearing the sounds."
Tja, hätte man das vorher gewusst ... zeitgenössische Musik ist eben schwieriger zu zu hören als Jazz ... da scheint alles viel durchgeistigter und kontrollierter ... ohne Analyse ist da nichts - daher auch die Länge dieses Postings - aber auch wer nichts verstanden hat wie ich: allein für diese Mondlichtmusik, die das Puhblikum in ihr Silber getaucht hat, hat sich der Abend gelohnt!
mehr zur Koponistin bei der Presser Company.
Die Musik kritisch zu würdigen, das müssen Berufenere als ich leisten. Vertonte Sprache heute, vielleicht deshalb mir so befremdlich. Nicht die Musik der Sprache wurde eingefangen scheint mir, sondern eine eigene Musik daraus gemacht.Wie Rilke wohl die Vertonung seiner ersten Elegie gefallen hätte? Seltsam fern von der Erde und von der Sprache schien die Musik Myron Silberstein, zeitlos, schwer zugänglich. Mehr will ich dazu nicht schreiben. Ichhoffe irgendwie in diesem Augenblick, dass nie jemand meine Gedichte vertonen wird .
Birger Petersen hingegen, mit seiner Überschreibung (requiem), erdnäher. Vielleicht weil er die alte Musik in die neue Zeit transportiert hat. Wie erklärte: ein altes, einst von einem Schüler (Molinet) als Requiem für seinen musikalischen Lehrer komponiertes Stück, immer wieder von Schülern, deren Lehrer starben, zum Angedenken der Lehrer neu arrangiert übertragen komponiert. Man müsste mehr von der alten und der zeitgenössischen Musik verstehen, um solche Kompositionen schätzen zu können.
Liquid Lights aber nun. Von der anwesenden Komponistin und Perkussionistin Marta Ptaszynska.
Liquid Light,ebenfalls eine Vertonung,von Gedichten der amerikanischen Dichterin Modene Duffy. Ein Liederzyklus für Mezzosopran, Klavier und Schlagzeug.
Und nicht zu glauben: man hörte die (Klang)Farben und das Licht, das Marta Ptaszynska in Modene Duffys Gedichten gefunden hat.
Man bemerkt selbst als Hobby-Hörerin die Liebe der Komponistin zu den Percussioninstrumenten, die Klangfarben zum Piano und zu der warmen Stimme (mit einem wunderbaren Timbre) der Mezzosopranistin hinzu malen. Da war alles drin, Wind und Farbe und Sterne und Meer und Licht. Unglaublich, man hörte die Mondstrahlen tanzen!
Es soll sich bei den Gedichten von Duffy um einen Gedichtzyklus handeln; bei jedem der vier Gedichte soll eine Farbpalette vorherrschen: vom dunklen Blau und Grün des Meeres, über den blassen lavendelfarbigen Glanz des Mondlichts und die rosa Töne einer Muschel bis hin zum leuchtenden Orange und Rot vonBlumen. Sagte die Komponistin. Schade, schade nur, dass kein einziger Artikel im Internet einen Link die Gedichte von Modene Duffy setzt, sie sind einfach nirgends im Web zu finden, so lange ich auch gesucht habe.
Na ja, ich hab sie ja wenigstens vertont gehört, die Worte rauschen aber zu schnell dahin!
Wer mehr wissen will, lese die professionelle Analyse von Prof. Dr. Maria Anna Harley, Los Angeles , die sagt, Liquid Light sei ein "originäres Beispiel für dreifache "Intertextualität", da hier Malerei, Poesie und Musik zusammenkommen".
Noch interessanter ist der Newsletter des Polish Music Reference CenterNewsletter (May 1999, Vol. 5, no. )
Da steht zum Beispiel: "Ptaszyńska unusual ability of hearing harmonic elements of the music (e.g. perfect fifths are "blue-green") and percussive timbres (e.g. the triangle sounds "sky-blue") differs from her precedessors described in literature of the subject (Skryabin, Rimsky-Korsakov, Messiaen). While experiencing an idiosyncratic set of harmonic colors she also hears/sees percussive textures and timbres as different hues seen "inwardly" upon hearing the sounds."
Tja, hätte man das vorher gewusst ... zeitgenössische Musik ist eben schwieriger zu zu hören als Jazz ... da scheint alles viel durchgeistigter und kontrollierter ... ohne Analyse ist da nichts - daher auch die Länge dieses Postings - aber auch wer nichts verstanden hat wie ich: allein für diese Mondlichtmusik, die das Puhblikum in ihr Silber getaucht hat, hat sich der Abend gelohnt!
mehr zur Koponistin bei der Presser Company.
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