6.10.05

Bisdorf / Kinnbackenhagen

Unglaublich, die schwarzen Keilzeichen am rosavioletten Abendhimmel, die Linien, die Wellen, die Reihen da oben, und wir staunend im Schilf. Und die Rufe! Von weitem schon waren sie zu hören

schnell weiter auf dem
Pfad durch den Wald – dort hinten
der Ruf der Kraniche

unbeschreiblich. Die Nationalpark- und KranichshüterInnen erzählen uns, dass die Vögel trompeten – andere schreiben von gruuh und graah – aber all dies wird dem Rufen der Kraniche nicht gerecht, auch mir fehlen die Worte

Unirdischer
Gesang der Kraniche –
den Sternen nah

wie sie da fliegen am Abend über das blaue Wasser des Boddens, wie sie weit oben kreisen und dann in langer Linie fliegen wie ein Pfeil mit seiner Spitze, mal sind die einen vorne mal die andern, mal schweben sie, mal schlagen sie in irrem Tempo mit ihren Flügeln auf dem Flug zu den Schlafplätzen, die weit draußen liegen, mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, aber mit dem Teleskopfernrohr der Nabu-Kranichs-Freunde sieht man sie stehen im flachen Wasser auf ihren hohen schlanken Beinen, da sieht man den Kranichstanz, da kann man’s nicht glauben. Tausende Kraniche rasten da vor dem großen Flug, auf den sie uns nicht mitnehmen, leider.

Der Himmel voller
Linien und Zeichen – Zauber
der Kranichsprache

http://www.kraniche.de