30.4.08

Walpurgisnacht

Es ist still in der Greifswalder Walpurgisnacht. Dabei wäre so vieles möglich! Dissonanzen und Turbulenzen. Vielleicht auch hier. Wer weiß?

26.4.08

Nordischer frühlingsdreiklang


Kiefern himmel meer

24.4.08

Ganz


Allmählich

Endlich!


Auch in Nordost

lutherstrasse

frühlingsgezwitscher -
die bäumchen flirren die
lutherstrasse weiß

hgw

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23.4.08

Liebespoesie aus aller Welt in GW

Gerade eben wurden die letzten Liebesgedichte verlesen, im Café Koeppen - wo sonst. Am Tag des Buches trugen Erasmus-Studenten, natürlich aus (fast) aller Welt mehr oder weniger berühmte Liebesgedichte vor - und alles im Original! Interessant, lettisch oder litauisch zu hören und kein Wort zu verstehen, den Klang aber um so intensiver wahrzunehmen. Jede Übersetzung ins Deutsche war eine Überraschung!
Einzelne Vorträge waren geradezu professionell - da ging die Poesie unter die Haut. Insgesamt waren alle Gedichte angenehm zu hören ...
Toll, wenn das junge Publikum ergriffen lauscht;) Schön auch, mal wieder Shakespeare, Auden, Puschkin oder Baudelaire (oder war's Rimbaud?), aber auch Unbekanntes aus Lettland, Litauen oder Südamerika zu hören (von da, war's Bolivien?, es ging alles zu schnell und wer zu spät kommt, weiß eh nur die halbe Wahrheit) gab es selbst geschriebene Gedichte zu hören)
Bemerkenswert ist, dass die ausländischen StudentInnen viele Klassiker (selten :innen) ausgewählt hatten - neue bis neueste eigene deutsche Lyrik gab es erst zum Schluss von Christian (wenn die Erinnerung stimmt). Interessante Gedichte, man hätte sie nur gerne mit mehr Zeit gehört.
Eine schöne Idee war diese Veranstaltung, bunt und international - und wir können mit der beruhigenden Gewissheit nachhause gehn: Die Poesie lebt!

19.4.08

Helge Lien Trio in Greifswald

Wunderbar! Solche rhythmisierten Klangteppiche, auf denen man abschwebt weiß Gott wohin, hat man selten gehört! Womöglich nie. Helge Lien (Piano), Frode Berg (Bass) und Knut Aalfjær (Schlagzeug) spielen so perfekt zusammen, dass man als ZuhörerIn manchmal nicht mehr weiß, was Piano, was Flügel, was Bass und was Schlagzeug ist. Zu harmonisch? Nein, die Harmonie wird immer wieder unauffällig gebrochen, in manchen Augenblicken ist das zum Heulen schön.
Jazz aus Norwegen, alles andere als cool.

Hörte man im ersten Teil noch den Wind, der das Wasser kräuselte oder die Wellen aufschäumen ließ, so wurde im zweiten Teil alles eins: Rhythmus und Melodie, das Publikum, die unglaublichen Läufe des Helge Lien, das zurückhaltende aber präzise Spiel von Knut Aalfjær und das melodiöse Spiel von Frode Berg ... alles verschmolz, das war eine schon fast andächtige Stimmung, zwischen den Stücken frenetischer Beifall, die Zeit ein langer ruhiger Fluss mit immer wieder aufschäumenden Wirbeln. Ein Schweben, ein Irisieren in Raum und Zeit, eine Weltmusik in gewissem Sinne, weil die Schönheit der Welt darin klingt, eine Musik, die in den Zuschauern den Kern ihrer Träume aufscheinen lässt, dann wieder das Chaos der Wirklichkeit, die auf einmal zum Ort des Wunderbaren wird, ein Klangrausch, in den alle eintauchen, ein gemeinsamer Rhythmus jenseits der Meßskalen: Sekunden, Minuten oder Stunden haben keinen Bestand mehr ... es genügt, das Helge Lien eine Taste anschlägt - und das Publikum ist verzaubert.

Solch ein traumhaftes Take Five voller eigenwilliger Improvisationen erklang vielleicht noch nie in Greifswald, und das zarte Lullaby als Zugabe schläferte nicht wirklich ein. Zweimal klatschte das Publikum die Drei zurück auf die Bühne, wärmster Beifall auch während des Konzertes; es werden wohl alle ZuhörerInnen bezaubert nach Hause gehn, immer noch im perlenden Rhythmus des Helge Lien Trios.
In Zukunft werden wir mit diesem leichtfüßigen Rhytmus durch die Welt gehen. Wünschen wir uns jedenfalls.

Helge Lien Trio

Wer glaubt, Greifswald sei das Ende der Welt irrt. Nachdem er oder sie den Nachmittag in Tribsees oder Franzburg verbracht hat, weiß er oder sie: Hier ist der NABEL DER WELT!
Denn hier spielt gerade eben das Helge Lien Trio, in der Medienwerkstatt des Caspar-David-Friedrich-Instituts Greifswald. Wir haben das unwahrscheinliche Glück, diese phantastischen Musiker auf ihrer ersten Deutschland-Tournee zu hören. Der Pianist ist das reinste Wunder: er spielt wie Wind auf Wasser. Musik zum Abheben. Momentan wieder in der Erdwirklichkeit: Pause.
Gleich wird es weiter gehen - und - man ahnt es bereits - es wird viel zu schnell vorbei sein.....

15.4.08

april-capriccio in 6 sätzen - letzter satz

der morgen kommt ohne
frühlingsgebärde. auch der
mittag macht keine anstalten
locker aus der hüfte zu schwingen.

vergeblich warten wir auf die
flirrenden schimmies der
birnbäume. stocksteif steht
der nachmittag mitten im weg.

einzig die dämmerung schwingt
in blauen kreisen umschmeichelt
die zweige. das steigt den
bäumen in die krone.

schon knallen die ersten knospen
im rhythmus der nachttrommmeln
die verhalten schlagen aber
wenigstens die sterne blühn

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april-capriccio in 6 sätzen - satz 5

weder blaue noch rosa
bänder flattern.
dafür graue aus wolken.
die luft ist ruhig
aber die linde im hof
trägt enganliegendes
aus flauschigem moos.
leuchtet grün für die
sehnsüchtigen.

wonach auch immer.

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april-capriccio in 6 sätzen - satz 4

der nordfrühling trägt keine
wallenden gewänder.
la nouvelle mode:
ein hauch von weißer spitze
hie & da.
ein gelber saum.
dazwischen ein nichts
aus transparentem
organza.
schlichte eleganz
am ende der welt
trägt der frühling.

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april-capriccio in 6 sätzen - satz 2

die bäume am wall
träumen noch – verschlafen den
frühling

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april-capriccio in 6 sätzen - satz 3

nackt stehn die bäume
niemand warf ihnen
ein frühlingsklied über:
grün mit einem muster
aus knospen.

ob sie frieren die bäume
ob sie träumen
wer weiß

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april-capriccio in 6 sätzen - erster satz

auf dem wall stehn still
die alten träumer.
he, wacht auf ihr faulen bäume!
ihr verschlaft noch den frühling!

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