Polenmarkt: Ciurlionis, Musik und Malerei
Ah, das Ensemble controverse! Wieder ein unvergesslicher Abend, gerade eben in der (k)alten Aula. M.K. Ciurlionis – litauischer Maler und Komponist. Musik und Maleri zwischen Riga und Warschau, so der lange Veranstaltungstitel. Eine gelungene Mischung aus Information, musikalischen und visuellen Leckerbissen. Auch wenn die Rede des Kunsthistorikers Dr. Kessler ein wenig verwirrlich war stellenweise; dafür war der Vortrag des Historikers Prof. Lübke erhellend: das Leben von Ciurlionis und das Schicksal Polens kurz und prägnant.
Über die Musik zu schreiben scheint unmöglich ohne tiefere Kenntnisse; die projizierten Bilder von Ciurlionis (Traumwelten mit weißem Schimmer) verschmolzen mit seinem Präludium in d-Moll (Klavier) und den Variationen „Bekit bareliai“ (ebenfalls Klavier) zu einem sinnlichen Eindruck, zu einem gewissermaßen multimedialen Werk. Zum Abheben. Wunderbar.
Auch LARE von Vytautas Barkauskas (Lettland) war eine spannende auditive Reise (Klarinette und Klavier, 2001), erfrischend und heiter im Ton war Trio von Donatas Prusevicius (für Klarinette, Cello, Klavier, 2001).
Der musikalische Höhepunkt des Abends aber war Das Buch von Peteris Vasks, eine Komposition für Violoncello von 1986, meisterhaft gespielt von Gregor Szramek. Was in dem Buch geschrieben steht, blieb verborgen, aber die Musik! Nicht mit Worten zu beschreiben. Ach, hätte man mehr Ahnung von Kompostion! Aufwühlend war das Stück, ergreifend, gewaltig. Man wanderte an den Hörgrenzen entlang, wurde durchlässig für die vielstimmigenTöne, kaum zu glauben, dass ein einziger Musiker das spielte, mit einer unglaublichen Konzentration. Das war ein Stück zum Versinken, je intensiver man zuhörte, desto mehr führte die Musik in die eigene Seele, in Erinnerungen, Emotionen, Bilder. Die Gesetze der Zeit werden aufgehoben in solchen Momenten, die schrägen Harmonien scheinen die Essenz der Welt aufklingen zu lassen.
Ich schreibe „man hörte zu“, „man empfand“ – schön wär es zu wissen, wie es den anderen ZuhörerInnen erging, der Applaus jedenfalls war lang und herzlich.
Annette Fischer von controverse hatte zur Einführung erzählt, dass man Kompositionen von Vasks einfachen, an zeitgenössische Musik nicht gewöhnten, Menschen vorgespielt habe – und sie hätten seine Musik geliebt. Auch die hier Schreibende reiht sich ein in den Fanclub, diese Musik zu hören, gespielt mit dieser unerhörten Intensität und Konzentration, war ein wundervolles Erlebnis. Danke, Gregor Szramek, danke, Ensemble controverse, danke allen anderen, die uns diesen Abend geschenkt haben. Wir warten schon jetzt auf den nächsten Polenmarkt!
Über die Musik zu schreiben scheint unmöglich ohne tiefere Kenntnisse; die projizierten Bilder von Ciurlionis (Traumwelten mit weißem Schimmer) verschmolzen mit seinem Präludium in d-Moll (Klavier) und den Variationen „Bekit bareliai“ (ebenfalls Klavier) zu einem sinnlichen Eindruck, zu einem gewissermaßen multimedialen Werk. Zum Abheben. Wunderbar.
Auch LARE von Vytautas Barkauskas (Lettland) war eine spannende auditive Reise (Klarinette und Klavier, 2001), erfrischend und heiter im Ton war Trio von Donatas Prusevicius (für Klarinette, Cello, Klavier, 2001).
Der musikalische Höhepunkt des Abends aber war Das Buch von Peteris Vasks, eine Komposition für Violoncello von 1986, meisterhaft gespielt von Gregor Szramek. Was in dem Buch geschrieben steht, blieb verborgen, aber die Musik! Nicht mit Worten zu beschreiben. Ach, hätte man mehr Ahnung von Kompostion! Aufwühlend war das Stück, ergreifend, gewaltig. Man wanderte an den Hörgrenzen entlang, wurde durchlässig für die vielstimmigenTöne, kaum zu glauben, dass ein einziger Musiker das spielte, mit einer unglaublichen Konzentration. Das war ein Stück zum Versinken, je intensiver man zuhörte, desto mehr führte die Musik in die eigene Seele, in Erinnerungen, Emotionen, Bilder. Die Gesetze der Zeit werden aufgehoben in solchen Momenten, die schrägen Harmonien scheinen die Essenz der Welt aufklingen zu lassen.
Ich schreibe „man hörte zu“, „man empfand“ – schön wär es zu wissen, wie es den anderen ZuhörerInnen erging, der Applaus jedenfalls war lang und herzlich.
Annette Fischer von controverse hatte zur Einführung erzählt, dass man Kompositionen von Vasks einfachen, an zeitgenössische Musik nicht gewöhnten, Menschen vorgespielt habe – und sie hätten seine Musik geliebt. Auch die hier Schreibende reiht sich ein in den Fanclub, diese Musik zu hören, gespielt mit dieser unerhörten Intensität und Konzentration, war ein wundervolles Erlebnis. Danke, Gregor Szramek, danke, Ensemble controverse, danke allen anderen, die uns diesen Abend geschenkt haben. Wir warten schon jetzt auf den nächsten Polenmarkt!
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