14.7.11

octothorpe in der medienwerkstatt: pause

Pause bei octothorpe. Ein interessantes Experiment, ungewöhnlicher Jazz. Poesie und Jazz ? Nein, eher Musik nach Poesie oder zur Poesie, letztendlch: die arme Poesie: 8 Mann (Martin Schick (voc), Pierre Borel (as/bcl), Philipp Gropper (ss/ts), Silvio Cadotsch (tb), Martin Stupka (vla), Lucian Moreno (vcl), Andre Carvalho (b), Christian Lillinger (dr), Sascha Henkel (g/comp) gegen das Gedicht ist zu viel. Wir sagen hier "gegen die Poesie", das ist zu stark, aber es gibt sie, die Momente in diesem Konzert, in dem genau dieses Gefühl aufkommt. Die Verbindung zwischen der musikalischen Interpretation, der Komposition, dem Spiel - und der gut gelesenen Poesie ist in manchen Momenten nachvollziehbar, in anderen weniger, aber das ist letztendlich subjektiv. Die "Musiker mit klassischem Hintergrund" und die zeitgenössischen Jazzmusiker sind eine spannungsvolle Kombination, aber die Blasinstrumente beherrschen das Spiel. Vielleicht sind sie der menschlichen Stimme zu nah, das Verhältnis jedenfalls scheint für die Rezipientin schwierig. Schade auch, dass in dem einzigen Stück vor der Pause, in dem die Streicher, also Cello und Bratsche, dazu Bass, Gitarre, Schlagzeug einen lyrischen Ton, wenn wir so sagen dürfen, getroffen haben, die Stimme des Gedichtlesers schweigt. Dieses Stück wäre eine wunderbare Gelegenheit für Jazz UND Poesie gewesen. Für Freunde des zeitgenössischen, experimentellen und doch durchkomponierten Jazz ist dieser Abend aber eine wunderbare Gelegenheit fürs konzentrierte Zuhören. Was aber bleibt von der Poesie.