30.5.13
10.5.13
Nordischer Klang: Scania Octet und Gush
Der Nordische Klang hat einen weiteren Höhepunkt zu verzeichnen: phantastischen Freejazz. Wie soll man nach dem Gush-Konzert noch schlafen? Ein absolut mitreißendes Konzert, wenn die Herren auf ihrer 25th anniversary tour so spielen, dann fragt man sich, was sie in ihrer Jugend erst gemacht haben. Was Mats Gustavson mit seinem Saxophon anstellt, ist nicht zu glauben, das Paradies für Free-Jazz-Fans. Wie Frithjof Strauß zur Einleitung sagte, Gustavson beherrscht zugleich das zärtlichste und das brutalste Saxophonspiel (so ähnlcih jedenfalls). Brutal würden wir jetzt nicht sagen: aber sehr, sehr intensiv, leidenschaftlich, jede Sekunde eine Überraschung, und das gilt auch für Sten Sandell (p) und Raymond Strid (dr). Äußerst phantasievolles Spiel, mäandernd zwischen zerbrechlichen Momenten und explosiven Passagen, tranceartigen Melodieführungen und vereinzelt auflitzenden Tönen: fragmentierte Wirklichkeit. Alle Gewissheiten werden weggefegt, das Spiel von Gush rüttelt die ZuhörerInnen auf, jedes Zeitgefühl geht verloren, eine Stunde geht vorbei wie eine Sekunde. Wenn man sich einlässt auf diese Musik, dann will man nicht mehr, dass sie aufhört. Es sind ja erst ein paar Sekunde vergangen, seit sie angefangen haben ...
Besonders interessant heute abend war der Kontrast: im zweiten Teil (schon wieder beginnen wir damit) das freie, wilde Spiel, im ersten der sanfte, kühle Jazz der 50-er und 60-er Jahre, Jazz von Lars Gullin, den das Scania Octet als „Tribute to Lars Gullin“ spielte; alte Meister (Einzelheiten siehe Programm) bei der Arbeit, im Verhältnis zu Gush war das Konzert ein schönes Wiegenlied, das die ZuschauerInnen ins Land der Träume – welche auch immer - entführte. Jeder der acht Musiker ein Perfektionist, sicher, ruhig, in abwechslungsreichen Kombinationen spielten sie die harmonischen alten Jazz-Classics, eine schöne, aber vergangene Welt. Wirklich schöne Solopassagen, so leicht, virtuos und luftig haben wir das Saxophon selten spielen gehört, sanfte Harmonie, auch bewegende Stücke wie dasjenige des Bassisten, das an Lars Gullin erinnerte: Bass, Schlagzeug und Klavier. Sonst nichts. Ja, das Scania Octet webte die ZuhörerInnen ein, wie in warme, weiche Tücher, was ein Gefühl des Wohlbehagens zur Folge hatte, in das dann Gush mit seinen unglaublichen Tonmustern hineinsprengte.
Wir finden den Kontrast toll, auch wenn nicht alle ZuhörerInnen das aushielten, vielleicht mussten sie auch nur auf den Bus oder aus sonstigen eiligen Gründen nachhause. Die wahren Fans blieben.
Besonders interessant heute abend war der Kontrast: im zweiten Teil (schon wieder beginnen wir damit) das freie, wilde Spiel, im ersten der sanfte, kühle Jazz der 50-er und 60-er Jahre, Jazz von Lars Gullin, den das Scania Octet als „Tribute to Lars Gullin“ spielte; alte Meister (Einzelheiten siehe Programm) bei der Arbeit, im Verhältnis zu Gush war das Konzert ein schönes Wiegenlied, das die ZuschauerInnen ins Land der Träume – welche auch immer - entführte. Jeder der acht Musiker ein Perfektionist, sicher, ruhig, in abwechslungsreichen Kombinationen spielten sie die harmonischen alten Jazz-Classics, eine schöne, aber vergangene Welt. Wirklich schöne Solopassagen, so leicht, virtuos und luftig haben wir das Saxophon selten spielen gehört, sanfte Harmonie, auch bewegende Stücke wie dasjenige des Bassisten, das an Lars Gullin erinnerte: Bass, Schlagzeug und Klavier. Sonst nichts. Ja, das Scania Octet webte die ZuhörerInnen ein, wie in warme, weiche Tücher, was ein Gefühl des Wohlbehagens zur Folge hatte, in das dann Gush mit seinen unglaublichen Tonmustern hineinsprengte.
Wir finden den Kontrast toll, auch wenn nicht alle ZuhörerInnen das aushielten, vielleicht mussten sie auch nur auf den Bus oder aus sonstigen eiligen Gründen nachhause. Die wahren Fans blieben.
9.5.13
feiertag
am feiertagmorgen in unserer hofumgebung ist immer so viel los
taube krähe elster
krähe elster taube
elster taube krähe
hgw
taube krähe elster
krähe elster taube
elster taube krähe
hgw
5.5.13
Nordischer Klang: Stavanger Barokk und Kitchen Ensemble.
Warum hören wir nicht jeden Tag Barockmusik? Vor allem, wenn
sie so lebendig, so mitreißend, man möchte fast schreiben“jubelnd“ und mit
einer solchen Brillanz gespielt wird wie
heute Abend im Greifswalder Theater. Und zugleich mit soviel Kitchen-Dissonanz,
dass einem ganz wunderbar zumute wird. Elin Aase hat eine so zauberhaft schöne Sopranstimme,
dass es kaum zu glauben ist, und ihre Technik ist einfach umwerfend –die
barocken Verzierungen sind ja nicht einfach zu singen. Sie nutzt ihre Stimme wie
ein barockes Instrument, man könnte bis in die Ewigkeit zuhören. Dazu virtuos
gespielte Geige, Zink, Viola da Gamba, Laute und Cembalo: das ist Stavanger
Barokk – auf der anderen Seite Vocals , Saxophon, Trompete, Gitarre, Akkordeon
und Bass: das Kitchen Ensemble mit Rock-, Klassik- und Jazzhintergrund. Dazu
Schlagzeug und der Dirigent Nils Henrik Asheim. (Die Musikernamen bitte im
Programm nachschlagen ;)
Eine phantastische Kombination, bei der italienische
Barockmusik und moderne Improvisationsklänge zusammenfinden. Im Programmheft
wird das sehr schön erklärt. Jedes Stück voller Überraschungen, immer neue
Kombinationen, einmal das Barokk-Ensemble, dann das Kitchen Ensemble, dann einzelne
Instrumente/Stimmen aus der Barokk- und der Kitchen-Formation, dann wieder alle
zusammen – und manchmal ein Dialog zwischen zwei Instrumenten, das waren
besonders schöne Momente: Zink und
Trompete, Akkordeon und Cembalo, die sich gegenseitig suchten, fanden,
ergänzten, einander anworteten – die Verwandschaft auskostend, aber doch eigene
Töne findend. Im Grunde hatte dasGanze
eine Art Jazzqualität, wie einzelne Instrumente, Stimmen in den akustischen Vordergrund
traten, wie Stimmen und Instrumente zusammen (dis)harmonierten, sich fanden,
immer neue Verbindungen eingingen, Harmonie in der Dissonanz.
Didrik Ingvaldsen (Kitchen) an der Trompete im Übrigen nahm ganz
besonders die barocke Temperatur auf, das mag daran liegen, dass die Trompete
auch ein Barockinstrument ist. Oder an der besonderen Einfühlungsgabe. Meisterlich
auch die Geige, dasCembalo, die Laute, die Viola da Gamba, auch die
Kitchen-Musiker, aber das Stavanger Barock-Ensemble war besonders
beeindruckend, manchmal schien es, als ob das Barokk-Ensemble improvisierte und
nicht die Kitchen-Musiker, das mag auch am Arrangement gelegen haben.
Die Spielfreude übertrug sich auf das Publikum, vielleicht
auch die Freude des Publikums auf die Spielfreude der Musiker und Sängerinnen - der
lange währende Beifall nach dem Konzert sagt mehr aus tausend Worte. Ein absolutes Highlight!
4.5.13
Nordischer Klang in vollem Gang
Kaum hat der nordische klang begonnen, schon ist die 1000er-Marke bei den BesucherInnen überschritten. Das will was heißen in this "cosy little town", wie der Sänger von Tilbury heute sagte. Tja..Tilbury wurde anscheinend viel gerühmt in Island, auch im Veranstaltungsprogramm des Nordischen Klangs - und heute abend im Spiritus haben wir sie endlich gehört diese Musik, die "dramtisch, dunkel und bittersüß" sein soll. Was sollen wir sagen. Die Herren wirkten etwas müde, dunkel war die Musik schon ein bisschen, aber auch sehr nett, um nicht zu sagen ein wenig langweilig, zeitweise fühlte man sich fast, ein klein wenig, wie auf einer Beerdigung. Aber dann: im letzten Stück zeigten sie, was sie konnten, da wachten sie dermaßen auf, da fegte es einen fast weg. Ein wirklich dunkler, kräftiger, pulsierender Sound, ein verführerischer Rhythmus, toll!
Aber wir fangen am Ende an. Als erstes spielten Møll, die Motten-Band aus Trondheim , aber die Motten kriegte man nicht zum Glück beim Zuhören. Møll sortiert sich selbst beim Indie Pop ein. Sehr schöner Pop, ein wenig rockig auch, ein wenig jazzig, die Sängerin Emilie Storaas hat Charisma. Man kann sie nicht mit Björk vergleichen, und das ist auch gut so, denn sie hat ihre ganz eigene Stimme, die sie durchaus differenziert einsetzt. Zusammen mit dem energiegeladenen Schlagzeuger, der rockigen Gitarre und der unglaublich rhythmischen Tuba ergibt das einen durchaus mitreißenden Sound. Musik zum Tanzen, Musik, die immer wieder überraschte mit wohl gewobenen Soundteppichen. Sehr abwechslungsreich, gut komponierte Songs, lyrische Phasen wechselten mit kräftigen, rhythmisch knackigen Passagen, und alles in allem war das ein sehr gelungener Samstagabendklang.
(Näheres wie Namen etc. entnehmt ihr bitte dem Programm)
Aber wir fangen am Ende an. Als erstes spielten Møll, die Motten-Band aus Trondheim , aber die Motten kriegte man nicht zum Glück beim Zuhören. Møll sortiert sich selbst beim Indie Pop ein. Sehr schöner Pop, ein wenig rockig auch, ein wenig jazzig, die Sängerin Emilie Storaas hat Charisma. Man kann sie nicht mit Björk vergleichen, und das ist auch gut so, denn sie hat ihre ganz eigene Stimme, die sie durchaus differenziert einsetzt. Zusammen mit dem energiegeladenen Schlagzeuger, der rockigen Gitarre und der unglaublich rhythmischen Tuba ergibt das einen durchaus mitreißenden Sound. Musik zum Tanzen, Musik, die immer wieder überraschte mit wohl gewobenen Soundteppichen. Sehr abwechslungsreich, gut komponierte Songs, lyrische Phasen wechselten mit kräftigen, rhythmisch knackigen Passagen, und alles in allem war das ein sehr gelungener Samstagabendklang.
(Näheres wie Namen etc. entnehmt ihr bitte dem Programm)
1.5.13
Walpurgisnacht
Was in einer Walpurgisnacht alles geschehen kann, ist schon erstaunlich. Dissonanzen und Liebesatome.
Eine altes Stück-Internet-Literatur, für kleine Bildschirme geschrieben. Beim Einstieg über diese Seite öffnet sich beim Link Dissonanzen ein Fenster in richtiger Größe - wenn der Browser das zulässt. Viel Spaß beim Walpurgisflug, möchte man sagen. Holt schon mal den Besen aus dem Keller!
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