31.5.08

Jazz à la Cour

Soeben erklang das letzte, melancholische Stück à la Cour – so traurig und schön, dass es einem fast die Ttränen in die Augen trieb. Wenig zuvor ein absolut wundervolles Stück von Philipp Gropper, ein Stück wie aus einem Guss und doch freejazzig, von einer ganz eigenen Harmonie.

Von „zerbrechlichen Strukturen“ und „mitreißenden Klangräumen“ spricht die Medienwerkstatt – und vielleicht ist genau dies das Geheimnis von A la Cour (oder Quartz oder Fusk oder Licht an – ein wenig verwirrend, weil Mads LaCour, Andreas Lang und Philipp Gropper in immer neuen Formationen auftauchen) – immer wieder scheint dieses Zerbrechliche auf , verstreute Rhythmik, zuweilen fragt man sich zu Beginn, wer mit wem spielt - und immer wieder zerfließt irgendwann alles zu einem einzigen Klanggebilde. Mads la Cour (Flügelhorn/Trompete) und Philipp Gropper (Saxophon) jedenfalls spielen von Anfang an zusammen – vielleicht stellenweise zu viel Gleichklang, zu viel Schweres. Vielleicht ist das die nordische Melancholie. Spannender sind die Dialoge zwischen Saxophon und Trompete, voller Überraschungen, immer anders als man erwartet … Harvard Wiik (Piano), Andreas Lang (Bass) und Kresten Osgood (Schlagzeug) spielen ebenfalls von Anfang an zusammen und irgendwann finden sich später alle in einem Klangraum.

In der Tat sind "Klangkaskaden" zu hören, die einem zum Schmelzen bringen, Kresten Osgood sorgt für die rhythmische „Vertracktheit“, von der im Ankündigungstext die Rede ist und mischt die richtige Prise Aufregung in die Musik. Harvard Wiik am Piano, das ist Wahnsinn, er spielt so schnell und verwebt die Töne so ineinander, dass sie mehrdimensional werden, zu einem Klangteppich mit komplizierten Muster, in den Saxophon Trompete manchmal ruhige, manchmal unbeschreiblich lebendige, leuchtende Klangketten spielen. Dieser warme, wilde Klang des Saxophons!

Man kann es nicht beschreiben, wir wären dankbar, wenn sich endlich einmal begeisterte und kenntnisreiche Musiker bei uns melden würden, die professionelle Besprechungen für das Ostseeblog schreiben und uns auf wesentliche Dinge aufmerksam machen würden, aber vielleicht reicht es auch, zumindest für heute, einfach nur zuzuhören und festzustellen, dass die uns schon bekannten Musiker immer besser, immer variantenreicher, immer tiefgängiger, immer spannender werden … wir werden hoffentlich Gelegenheit bekommen, das weiter zu beobachten. Ohne „Jazz in Greifswald“, seien wir mal ehrlich, könnten wir gar nicht mehr leben.

Traumtage


An denen das jetzt blüht - nur das jetzt

28.5.08

Niklas Törnlund: Nattfåglar - Nachtvögel

Nattfåglar

Under dagen stod allting stilla:
fåglarna gav upp sin sång, själva
höll vi oss i skuggan, febriga som ödlor.
Vaknade långsamt ur vår dvala
i skymningen och andades igen.
Vi satt i köket och pratade
till långt in på natten, fönstret vidöppet
mot trädgården och staden: hörde

det avlägsna skriandet från en flock
tärnor, som väntat ut solen någonstans
vid kusten hela långa dagen och nu
passerade söderut över Lund
för att lämna landet under natten.

© Niklas Törnlund, Ur Mellan istiderna (1977). All rights reserved.
gepostet mit Genehmigung des Autors
published on this webpage by courtesy of Niklas Törlund


Nachtvögel

Tagsüber stand alles still:
Die Vögel gaben ihr Singen auf, wir selbst
hielten uns im Schatten auf, fiebrig wie Eidechsen.
Erwachten langsam aus unserem Halbschlaf
in der Abenddämmerung und atmeten erneut.
Wir saßen in der Küche und redeten
bis tief hinein in die Nacht, das Fenster weit geöffnet
hin zu Garten und Stadt: Hörten

den entfernten Schrei eines Seeschwalbenschwarms,
der die Sonne irgendwo an der Küste den ganzen
langen Tag erwartete und nun
gen Süden an Lund vorüberzieht
um das Land über Nacht zu verlassen

aus: Zwischen den Eiszeiten (1977)
Übersetzung
Stefanie Hruby,
Fabian Roske, 2008
published by courtesy of Niklas Törnlund and the translators

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27.5.08

Lyrischer Link nach Lund

We proudly announce: Fabian Roske und Stefanie Hruby haben Gedichte des schwedischen Dichters Niklas Törnlund übersetzt. Live waren sie beim nordischen Klang im Lyrik-Café zu hören. In den nächsten Tagen werden die Gedichte mit Genehmigung des Autors und des Übersetzers und der Übersetzerin im Ostseeblog zu lesen sein. Alle Interessierten können sich darauf freuen! Der lyrische Link nach Lund!

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22.5.08

Paradieslicht



am boddenabend -
stille

16.5.08

Meerradio


Haikuperformance am strand

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Boddenbaden


Mit blauen lippen

15.5.08

Pommernzeit



Heller glanz


Im blau - wassergesänge

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Strandhaiku


Zu lesen in lubmin

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10.5.08

Schöne aktion zur


Erinnerung an wunderbare einst verfemte autoren

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Hgw griff zur kreide



Gedenkaktion in der Greifswalder Innenstadt anlässlich des 75. Jahrestags der Bücherverbrennung
auf initiative von angelika janz und koeppenhaus ...

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Greif zur kreide



Aktion für alle, initiiert von Angelika Janz und dem Koeppenhaus

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Verbrannte buecher



gedenkaktion in greifswald

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8.5.08

Nordischer Klang: Asta Nielsen mit ohrenbetäubendem Livesoundtrack

Man hätte es wissen müssen: Nach dem wunderbaren Konzert des Karen Bach Trios hätte man nachhause gehen sollen - weil man immer dann aufhören soll, wenn's am Schönsten ist.
Der Asta Nielsen-Stummfilm Mod Lyset mit dem extra dafür geschaffenen Live-Musiksoundtrack ist zwar ein Erlebnis, aber, so formulierte es einer der gerade Flüchtenden "Das grenzt an Körperverletzung". In der Tat. Der Lärmpegel ist so unerträglich, dass auch die hier Schreibende nun mit schmerzenden Ohren vor dem Monitor sitzt, nicht weiß, wie der Film ausgehen wird - aller Wahrscheinlchkeit nach hochdramatisch - und bedauert, nicht früher gegangen zu sein. Man hätte doch so gerne das Ende gesehen! Und der Schmerz lässt immer noch nicht nach. Stummfilme haben schon was.
An und für sich war der Soundtrack sehr gut - aber bei dieser Lautstärke hat er den Film eher zerstört als bereichert. Schade!

7.5.08

Nordischer Klang: Karen Bach Trio II

Musik, die glücklich macht. Dass sich der Schlagzeuger (Erik Laustsens) im ersten Set zurückhielt, merkt man erst im zweiten. Dieses Trio ist unglaublich; sie spielen so phantastisch zusammen, wie man es selten hört. Hier sind alle Instrumente gleichberechtigt, und alle machen zusammen machen den Rhythmus. Auch der Bass (Per-Erik Oleviks) ist rhythmisch genial, die Verbindung zwischen Schlagzeug und Klavier irgendwie, alle drei im gleichen treibenen Rhythmus.
Der Einstieg nach der Pause: umwerfend. Nie hat Regen ("rain") schöner geklungen .... und "Sleep" ... war ein sehr unruhiger Schlaf, mit aufregenden Träumen, das Schlagzeug-Intro haute alle vom Hocker. Diese Stücke sind durchkomponiert - und wie es so ist beim Jazz, wenn sich allle im selben Rhythmus wiederfinden, ist es am schönsten. Zwischendurch perlen Pianoläufe wie an einem glasklaren, frischen Morgen, und wenn der Bassist seinen Bogen über die Saiten zieht, möchte man schmelzen .... gleich darauf werden die Saiten wieder gezupft im schnellen Rhythmus, wie überhaupt das Trio im zweiten Set im Tempio nochmal erheblich zugelegt hat.
We were really uplifted by the "Sleep" - und danach, am Ende, sanftes Hinausgleiten ...
Das alles ist im Grunde im Programmheft nachzulesen, nur dass das Konzert noch viel besser war als es da steht ... aber da sagten wir schon ...
warmer langer Applaus - und jetzt gleich der Film ...

Nordischer Klang: Karen Bach Trio

Zur Zeit Pause im Konzert des Karen Bach Trios. Wunderbarer Einstieg! Ruhiger Zwischenteil und grandioser Ausstieg aus dem ersten Teil. Einfach schön! Im letzten Stück vor der Pause herrliches Chaos und dann wieder treibender gemeinsamer Rhythmus. Noch besser als es im Programm steht. Gleicht geht es weiter. Später mehr.

Impression Nordischer Klang

Kiefernwald trifft Adlerwald
und die Nacht hat den Tag geküsst.

Granskog möter örnskog
och natten kysste dagen.

(Gastbeitrag)

6.5.08

Nordischer Klang: Lyrik Café mit Niklas Törnlund und Therése Granwald

Ein wunderbarer Lyriknachmittag im Café Koeppen, entspannt, persönlich, mit interessanten Texten und schöner Musik. Niklas Törnlund und Therése Granwald beherrschen sowohl das eine wie das andere Genre. Das Ganze auf Schwedisch, was es für die nicht dieser Sprache Mächtigen unmöglich gemacht hätte beispielsweise die wunderbaren Gedichte von Törnlund zu verstehen oder worum es in den schönen Songs von Therése Granwald ging (authentischer, möchte man sagen, als Gröndal gestern abend) - wenn nicht die charmante Moderation und Übersetzung (Pelle Brolinson ), die freundlichen Flüsterer und Flüsterinnen und natürlich die ÜbsersetzerInnen geholfen hätten. Letztere übersetzten wohl in einer eiligen Nachtaktion – und es klang sehr gut.
Es war ein Vergnügen, die Gedichte und Songs zu hören, auf der Gitarre begleitet von Törnlund. Die „Tiefe“ von Niklas Törlunds Dichtung und der musikalische Rhythmus in Therése Granwalds Prosa war sogar ohne Übersetzung zu hören!
Demnächst werden Texte von Therése und Niklas in diesem Blog zu lesen sein, übersetzt von Studierenden der Nordistik.

Und jetzt erstmal: Pause. Es gibt da noch so etwas wie das normale Leben, das seinen Tribut fordert .... aber wenigstens ist da draußen nordischer Sommer!

5.5.08

Nordliteratur-Marathon

Drei Stunden Nordliteratur: aus Finnland, Russland, Island, Lettland, Estland, Litauen, Schweden, Norwegen, Dänemark ... im zweiten Teil mit den AutorInnen: Therése Granwald aus Lund, Siv Kristin Rotevatn aus Oslo, Bo Nygaard Larsen aus Dänemark. Alle drei kennen sich mit Schreibschulen aus (Rotevatn, Autorenschule, Larsen, Journalistenschule), Therése Granwald unterrichtet an einer Autorenschule Kreatives Schreiben.
Alle drei beantworten die Fragen wie man, ob man Schreiben lernen könne mit: schreiben schreiben schreiben ... und Siv Kristin Rotevatn fügt hinzu: auch lesen lesen lesen.
Die Fragen aus dem Publikum zeigten vor allem Interesse am SchriftstellerInenleben.... und der meist erinnerte Satz wird wohl der aus dem Text von Bo Nygaard Larsen sein: In jedem steckt ein Buch. Jeder darf und kann also schreiben, lediglich die Begabungen seien unterschiedlich. Larsen mit seiner Geschichte, von ihm selbst mit dänischem Akzent gelesen, erheiterte das Publikum. Der hier Schreibenden am eindringlichsten schien jedoch der übersetzte Text von Siv Kristin Rotevatn, er stellte existentielle, philosophische Fragen, und das auf eine sehr schöne Weise ... auch die Übersetzung scheint wunderbar.

Den Rest möge jemand anderer berichten, Ermattung macht sich breit ... den StudentInnen sei gedankt für die guten Übersetzungen. Bleibt uns nur noch, uns auf die kommende Anthologie zu freuen. Und Kraft zu sammeln für die musikalischen Höhepunkte des Abends.

Nordischer Klang: Literatur aus Nordeuropa

Volles Koeppen-Haus. Übersetzt von Studierenden, gelesen von Studierenden, erklingt Literatur aus dem hohen, hohen Norden. Zum Teil sehr atmosphärisch! Und gleich geht es weiter.

Nordischer Klang: Vom Trinken milchiger Worte

In Island empfiehlt es sich, morgens Milchkartons statt Zeitung zu lesen. Da lernt man gleich das ABC des Morgens und die richtigen Grußformeln für die Begegnungen des Tages. Während man die Milch in die Tasse füllt, erfährt man Nützliches über die überflüssigen Füllwörter, sollte aber dabei aufpassen, dass die Milch nicht überfließt. Beim Milchtrinken kann man üben, wie die liebe Kuh zu deklinieren ist. Wenn man will, wird man auch noch darüber aufgeklärt, was es heißt, sich die Hörner abzustoßen.

Vielfältig wie Islands Adjektive sind die Bilder und Texte auf den Milchkartons der Mjólkursamsalan (MS), einem Zusammenschluss isländischer Molkereien. Das ist in der Ausstellung am Nordischen Instituts zu sehen, die grade eben frisch eröffnet wurde. Selbstverständlich gab es Milch ...

Die Skandinavistikstudierenden haben sich erbarmt und die Kartons, d.h. die Erklärungen isländischer Redewendungen, gute Ratschläge zum Sprachgebrauch, isländische Alternativvorschläge zu englischsprachigen Begriffen, Prosatexte sowie Gedichte Abrakadabra übersetzt und uns damit wahrlich KEINEN Bärendienst erwiesen. Auch die nicht des Isländischen Mächtigen können sich nun an den Texten und Illustrationen der Milchkartons erfreuen. Ob man diese Kartons, die täglich in 72.000-fache Auflage erscheinen, als Cartoons bezeichnen könnte?

Besonders interessant sind die Gedichte von zehn- bis elfjährigen SchülerInnen. MS hatte sie darum gebeten, Texte zu der Frage „Wer bin ich?“ zu schreiben. Diese sind nun auf (inzwischen leeren) Milchkartons zu lesen, die im Nordischen Institut in Vitrinen liegen. „Ich sein heißt eigentlich nur eine Person in einem Buch zu sein, in dem die wichtigsten Autoren der Welt sich abwechseln, unser Schicksal zu bestimmen ...“ steht da beispielsweise. Wer dort weiterlesen will, wer wissen will, was es heißt, etwas zur Ecke zu retten oder auf den Pferden der Apostel zu reiten, wer sprachliches Gemüse konsumieren möchte, sollte schnell in die Ausstellung Bilder und Texte von Isländischen Milchkartons gehen. Es lohnt sich! Vielleicht sind sogar noch Kaffee, Kuchen und Milch übrig ...

Hyrna og ferna


Isländisch lernen mit dem milchkarton

Heute


Im nordischen institut

Nordischer frühling


Im klingenden hgw

4.5.08

Nordischer sand


Bornholm am rhyck

Nordischer klang


In der marina

3.5.08

Nordischer


Backsteinzauber

1.5.08

nordischer klang, ensemble adapter. vorpremiere

Ein Konzert des ensemble adapter mit zeitgenössischer Musik und die mathematisch inspirierten Arbeiten des Künsterls Paul Brand gaben heute den Auftakt zum Nordischen Klang. Eine Vorpremiere im Theaterafoyer, die spannend war und garantiert niemanden einnicken ließ.

Allerneueste Stücke von 2004 bis 2008 standen auf dem Programm, einige eigens für das ensemble adapter komponiert. Neue Musik des 21. Jahrhunderts also, keine bequeme Musik, Zeitgenössisch-Fragmentarisches fürs Gehör. Beginnend mit dem sehr dissonanten ersten Teil des Mitt Mál (Asmus Trautsch), war es nicht leicht, einen Spannungsbogen zu erkennen. Die, wie im Programm beschrieben, harten, in der Tat trockenen Stoccatoschläge, bewirkten ein gewisses Aufschrecken der Zuhörenden, während der zweite Teil, in dem die zerschwimmende Feuchte des Wassers aufklang, ein wenig beruhigte.

The Rules of Irrevelance (Daíd Brynjar Franzson) waren nicht leicht erfassbar, Spezialisten für Zeitgenössische Musik könnten hier Aufschlussreicheres schreiben. Vielleicht ein wenig zuviel Anspannung bei den MusikerInnen, aber wen wundert’s, die Stücke scheinen viel - wenn nicht alles - von ihnen zu fordern (Kristja Helgadóttir, Flöte, Ingólfur Vilhaálmsson, Klarinette, Gunnhildur Einnarsdóttir, Harfe, Marc Tritscher, Klavier, Matthias Engler Schlagzeug / Perscussionsinstrumente). Ob das sehr Disparate der Kompositon geschuldet ist, oder dem Spiel, ist nicht einfach zu beurteilen. Vielleicht fehlt uns die Feinheit der Ohren ... Gelegentlich scheint der Wunsch auf, jetzt ein Stück von Philipp Glas oder Steve Reich zu hören, die man sonst manchmal langweilig findet. Dann taucht der Gedanke auf, dass dieses fragmentarische Aufscheinen von Klängen - der von ensemble adapter gespielten - sehr gut in die heutige Welt passt, in der es wenig kontinuierliche Linien mehr gibt.

Nun genügend vorbereitet, waren die Sex mínútur von Anna S. Thorvaldsdóttir ein reiner Genuß. Flöte, Harfe und Schlagzeug, die kleinere Besetzung, harmonierte dissonant, das Spiel der Drei war in allen der kurzen Episoden wunderbar miteinander verflochten, die Flöte klang zum Teil wie Shakuhachi-Musik, die Harfe glasklar, atmosphärisch waren diese Sex mínútur, mystisch klangen sie, Naturgeister meinte man darin zu hören, Geheimnis und Tiefe. Sehr einfühlsam gespielt, erntete dieses Stück einen besonders warmen Applaus.

Spannend war, wie erwähnt, der ganze Abend, jedes Stück mit seiner eigenen Charakteristik, anregend. Zum Teil meinte man Anklänge an die Pekingoper oder an No-Stücke zu erahnen, Anklänge aber nur.

Mit einem fulminanten Einstieg begann das letzte Stück, The Blessings of Madness (Atli Ingólfsson). Der Komponist selbst schreibt, seine neuen Stücke seien einfach und relativ voraussehbar, was nicht unebdingt auf das erste Hören zu erfassen war, auch der stabile rhytmische Hintergrund war nicht gleich zu erkennen, aber als man ihn dann hörte: phantastisch. Diese rhytmische Struktur ermöglichte auch ein tolles Zusammenspiel zwischen Klavier, Harfe, Klarinette, Marimbaphon (?) und Flöte, alle virtuos gespielt, komplexe Läufe, vielleicht nicht immer voraussehbar aber wunderbar hörbar. Und von diesem jungen ensemble moderne wird man sicher noch viel hören!

Ein aufregender Ein-Klang für den kommenden Nordischen Klang alles in allem. Nach dem Konzert lohnte sich noch der Blick auf die streng strukturierten Arbeiten von Brand. Faszinierend, man wird noch Gelegenheit haben, sie intensiver zu betrachten und zu begehen und zu begreifen, wie die Primzahlen zum Bild werden.